N°21 – Medienkompetenz
“Es ist nicht die Quantität, die zählt, sondern die Qualität der Nutzung.“
Daniel Labhart
In der neusten Folge des Podcasts «Bildungsreise» spricht Damian mit Daniel Labhart, Dozent für Medien und Informatik an der Pädagogischen Hochschule Thurgau, über das Thema Medienkompetenz – eine Schlüsselkompetenz für Kinder und Jugendliche im digitalen Zeitalter. Gemeinsam gehen sie den Fragen nach, was Medienkompetenz beinhaltet, wie sie im Lehrplan 21 verankert ist – und wie Eltern und Lehrpersonen Kinder sinnvoll begleiten können.
Daniel erklärt: Medienkompetenz umfasst weit mehr als die Bedienung von Geräten. Sie bedeutet, Informationen kritisch zu hinterfragen, Medien verantwortungsvoll zu nutzen und eigene Inhalte reflektiert zu gestalten. Modelle wie jenes von Dieter Baacke machen deutlich: Medienkritik, -kunde, -nutzung und -gestaltung greifen ineinander und gehören zur Grundausbildung.
Ein Schwerpunkt der Folge liegt beim digitalen Alltag: Studien zeigen, dass Jugendliche rund drei Stunden täglich online sind – Musik hören, chatten, Videos scrollen oder gamen. Entscheidend ist dabei weniger die Dauer vor dem Bildschirm als vielmehr die Qualität der Nutzung – und ob daneben ein gesundes Gleichgewicht zwischen Schlaf, Bewegung und persönlichen Begegnungen bleibt, erklärt Daniel. Auch KI-Tools wie ChatGPT prägen zunehmend den Alltag. Verbote hält er für wenig zielführend – wichtiger ist, Kinder zu befähigen, Chancen zu nutzen und Risiken zu erkennen.
Ein weiterer Teil widmet sich der Rolle von Eltern und Schule. Eltern prägen durch ihr Verhalten – als Vorbilder und im Dialog über Regeln und Inhalte. In der Schule wird Medienkompetenz fächerübergreifend gefördert, besonders spielerisch im Kindergarten und in der Unterstufe. Ab Zyklus 2 kommt eine Wochenlektion im Fach «Medien und Informatik» hinzu. Lehrpersonen müssen dafür keine digitalen Expert:innen sein – oft genügt es, gemeinsam mit den Kindern zu lernen und Fragen kritisch zu reflektieren. Unterstützung bieten pädagogische ICT-Fachpersonen wie PICTS, die als Multiplikatoren wirken.
Während der Folge erzählen Kinder, wie sie Medien nutzen – zwischen Begeisterung und Bewusstsein für mögliche Gefahren.
Zum Schluss geht es um die gesellschaftliche Debatte: Soll Social Media für unter 16-Jährige verboten oder Smartphones im Klassenzimmer untersagt werden? Ein weiteres Thema ist dabei die Nachrichtenkompetenz. Viele Jugendliche informieren sich über Social Media und laufen Gefahr, Desinformationen wie Fake News oder manipulierten Inhalten zu begegnen. Daniel betont: Kinder brauchen Erwachsene, die mit ihnen über Quellen sprechen und Informationen gemeinsam einordnen.
Tauche ein in diese erkenntnisreiche Folge: Kinder für die digitale Welt stark zu machen gelingt nur gemeinsam – durch Vertrauen, Beziehung und Begleitung. Eine Reise für alle, die Kinder auf ihrem (digitalen) Lebensweg begleiten.
Daniel Labhart
Dozent für Medien und Informatik an der Pädagogischen Hochschule Thurgau